FPÖ ist über das Kommunikationsdesaster rund um das in Kufstein startende Notschlafstellenprojekt empört und sieht Landesrätin Fischer gefordert.
Kopfschüttelnd nimmt der Kufsteiner FPÖ-Landtagsabgeordnete Christofer Ranzmaier die anhaltende mediale Berichterstattung zum Notschlafstellenprojekt der Tiroler Sozialen Dienste in seiner Heimatstadt zur Kenntnis: „Wenn man unbedingt zeigen wollte, wie man ein derartiges Projekt nicht umsetzt, dann hatten die TSD und Stadt Kufstein wirklich Erfolg. Auf der Strecke bleibt dabei neben den überrumpelten Anrainern, die man mit entsprechender Vorbereitung sicher für das Projekt hätte gewinnen können, leider auch der Ruf eines eigentlich sehr positiven Sozialprojektes, das zahlreichen Obdachlosen aus der Region in den kalten Wintermonaten über die Nachtstunden eine warme Bleibe garantieren sollte.“
„Bürgermeister Krumschnabel hat sich bereits vor Wochen – ohne dass der Stadt- oder Gemeinderat darüber in Kenntnis gesetzt wurde – beim Land für ein derartiges Projekt beworben (siehe Anlage). Dass er sich nun plötzlich an nichts mehr erinnern will und stattdessen händeringend die Schuld auf alle anderen – inkl. mir als Kufsteiner Landtagsabgeordneten einer Oppositionspartei – schiebt, ist an Dreistigkeit wohl kaum zu überbieten“, so Ranzmaier, der Krumschnabel aber zumindest zugesteht, dass er mit den TSD hier auch wirklich keinen einfachen Partner zur Seite hat: „Die TSD machen genau das, was sie in den letzten Jahren richtig perfektioniert haben, nämlich nicht mit den Betroffenen zu kommunizieren“, erklärt Ranzmaier, der eine Anfrage an das für dieses Desaster auf Landesebene zuständige grüne Regierungsmitglied ankündigt. „Fehler können natürlich passieren, auch in der Kommunikation. Man sollte jedoch klug genug sein, daraus zu lernen, was ich weder in der Kommunikation der TSD, noch seitens der Stadt wirklich erkennen kann.“
„Allen Beteiligten sollte doch eigentlich klar sein, dass Obdachlosigkeit – gerade für die Betroffenen, die oft unverschuldet in diese missliche Lage geraten – ein sehr sensibles und emotionales Thema ist, und die Installation einer Notschlafstelle in einer derart konfliktbeladenen Diskussion bzw. Umgebung deshalb nicht unbedingt zu deren Erfolg beiträgt. Mit der Art und Weise, wie man hier mit dem Projekt umgeht, trägt man also maximal dazu bei, dass die Obdachlosen dann doch lieber auf der Straße bleiben“, fordert Ranzmaier ein umgehendes Einschreiten von Soziallandesrätin Fischer und von allen Beteiligten das öffentliche Eingestehen ihrer Fehler und einen koordinierten Neustart in der Kommunikation ein.